Nephrologische Diagnostik - die ganzheitliche Betrachtung ist wichtig

Die Krankengeschichte

Als wohl wichtigster Baustein einer guten Diagnosestellung bedarf es einer gezielten Anamneseerhebung. Die familiäre Häufung von Nierenerkrankungen kann hinweisend auf eine erblich bedingte CKD sein. Ebenso kann ein erhöhter Blutdruck bereits in jungen Jahren auf eine Erkrankung der Nieren hindeuten. Die Einnahme bestimmter Medikamente oder Substanzen ist zudem gelegentlich mit einer Störung der Nierenfunktion verbunden. Aufgrund der hohen Prävalenz von Nierenerkrankungen bei bestimmten Krankheitsbildern (Blutzuckerkrankheit, Bluthochdruck, Gefässerkrankungen, rheumatischen Erkrankungen, etc.) kann die Krankengeschichte bereits wertvolle Hinweise auf die Ursache einer Nierenerkrankung liefern.


Körperliche Untersuchung

Die Erhebung der Vitalparameter (Blutdruck, Puls, Gewicht, Temperatur) sowie die Untersuchung hinsichtlich bestimmter Symptome (Wassereinlagerungen, Strömungsgeräusche) spielt auch eine oftmals wichtige Rolle bei der Diagnosestellung.


Blutuntersuchungen

Blutuntersuchungen wichtig zur Suche nach der Ursache einer chronischen Nierenerkrankungen. Diese können direkt in den Nieren vorliegen oder indirekt im Sinne einer systemischen Erkrankungen vorliegen. Zudem liefert das Blut wichtige Hinweise zu Risikofaktoren, die das Entstehen und Voranschreiten einer Nierenerkrankung begünstigen und womöglich noch behandelbar sind. Des weiteren lassen sich Folgeerkrankungen durch eine CKD erkennen und behandeln, was zu einer Abmilderung des Krankheitsverlaufs und zu einer Verbesserung der Prognose führen kann.





Urinuntersuchungen


Der Urin galt schon vergangegenen Zeiten als Fenster ins Innere des Organismus. Durch Nachweis verschiedener Eiweisse und Substanzen im Urin lässt sich ein Hinweis auf Ursache und Ausmass der Erkrankung gewinnen. Ebenso kann die Urinmikroskopie entscheidend dazu beitragen, die richtige Diagnose oder Indikation für eine weitere Abklärung zu stellen.



Ultraschalldiagnostik

Eine Sonographie des Abdomens mit Focus auf die Nieren lässt auf Ursache und Ausmass einer Nierenerkrankung schliessen und zugleich therapeutische Konsequenzen ableiten. Als spezifischere Untersuchung dient dabei die farbkodierte Dopplersonographie (Duplexsonographie, FKDS) der Nieren und Nierenarteriolen.

Während einer nephrologischen Langzeitbetreuung, insbesondere bei einem Nierenersatzverfahren, bedarf es einer erweiterten Ultraschalldiagnostik. Die vorbereitende Darstellung der Armarterien und -venen vor geplanter Anlage eines Dialysezugangs sind ebenso Bestandteil einer umfassenden nephrologischen Diagnostik, wie auch Verlaufskontrollen des Dialyseshunts, Sonographie des Peritonealdialysekatheters und Suche nach Durchblutungsstörungen an den zentralen und peripheren Blutgefässen.





Nierenbiopsie
Bei bestimmten Konstellationen bedarf es der Durchführung einer invasiven Abklärung im Sinne einer Biopsie der Nieren. Dabei wird unter lokaler Betäubung eine kleine Gewebsprobe aus der Niere entnommen, die dann mit verschiedenen Färbeverfahren mikroskopisch untersucht wird. Dabei liefert die Biopsie meist den entscheidenden Hinweis auf die Ursache einer Nierenerkrankung (oder schliesst gewisse Ursachen weitestegehend aus). Darüber hinaus lassen sich auch prognostische und therapierelevante Schlüsse aus der feingeweblichen Untersuchung ableiten. Das Verfahren ist mit der heutigen Technik inzwischen als sicher anzusehen. Dennoch empfiehlt sich aufgrund einer erhöhten Blutungsgefahr eine sorgfältige Vorbereitung und die Durchführung in Zentren mit hohem Erfahrungsgrad. Die Biopsien können meist ambulant durchgeführt werden, die Patienten nach einer mehrstündigen Beobachtung und sonographischen Abschlusskontrolle in die Häuslichkeit entlassen werden.











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